SVM im Juni 2020: Es geht langsam wieder bergauf

Auch auf einem der schönstgelegenen Fußballplätze der Region rührt sich allmählich wieder etwas.

Einige Abteilungen des SV Marienstein können wieder Trainingsbetrieb anbieten - andere müssen sich aber weiter gedulden

Marienstein - Sport und Vereinsleben waren beim SV Marienstein wegen des Coronavirus wochenlang fast zum Erliegen gekommen.

 

"Die Zwangspause stellt uns als Verein vor große Herausforderungen. Jeder ist sich der besonderen Situation, in der wir uns befinden, natürlich bewusst und versucht trotzdem mit maximaler Umsicht das Beste aus der aktuellen Situation zu machen. Darauf sind wir sehr stolz", fasst Stefan Herrler, stellvertretender Vorsitzender des SVM, die aktuelle Lage zusammen.

Durch die Absage des Stadtteilfestes und des Hofmühl-Volksfest-Halbmarathons entfallen nicht nur zwei wichtige Pfeiler im Mariensteiner Vereinsleben, sondern auch wichtige Einnahmen. Besonders bitter für die Organisatoren war die Tatsache, dass die vielversprechenden Vorbereitungen bereits in vollem Gange waren. "Trotz allem sind wir zuversichtlich, mit der Unterstützung und Geduld unserer Mitglieder, Sponsoren, Freunde und Gönner diese Situation zu meistern", zeigt sich Herrler vorsichtig optimistisch.

Dieser Optimismus liegt auch darin begründet, dass nun die ersten Gehversuche unternommen werden. So ist die Sportgaststätte Schamerau gut besucht und liefert dank des Einsatzes der Wirtsleute ihren gewohnten Beitrag zum Vereinsleben. Auch wenn Wettkämpfe und gewohntes Training in den einzelnen Abteilungen noch weit entfernt zu sein scheinen, arbeiten die Verantwortlichen hier bereits an Konzepten. Gerade den Jugendlichen sollen demnächst im Rahmen des zu diesem Zeitpunkt gesetzlich Erlaubten zusätzliche Aktivitäten zur Überbrückung der wettkampflosen Zeit angeboten werden. "Unseren Nachwuchssportlern fehlt nicht nur die Bewegung, sondern auch die sozialen Kontakte. Ein spezieller Dank gilt allen Ehrenamtlichen, die den Verein unermüdlich mit ihren Ideen und Kreativität unterstützen. Hierdurch können wir in den nächsten Monaten hoffentlich auch den sportlichen Bereich wieder mit mehr Leben füllen", zeigt sich Herrler dankbar.

Die Ausgangslage gestaltet sich hierbei in den Abteilungen natürlich unterschiedlich. Für die Nachwuchs-Fußballer gibt es zumindest etwas Licht am Ende des Tunnels, denn unter Beachtung der Hygienevorschriften ist für die D- bis A-Jugendlichen einmal in der Woche ein Training angesetzt. "Die Jugendlichen verhalten sich sehr vorbildlich, um natürlich weiterhin das lang erwartete Training wieder genießen zu können. Die Kleineren müssen sich leider noch etwas gedulden. Während der ersten Corona-Phase absolvierten die älteren Spieler selbstständig Laufeinheiten und für die Kleinen gab es ein paar Trainingsvideos mit Tipps, wie man sich zu Hause fit hält", berichtet Abteilungsleiter Peter Bosch und fügt an: "Hoffentlich können unsere Kids ihre neuen Trainingsanzüge, die dank der Unterstützung zahlreicher Sponsoren angeschafft werden konnten, bald wieder auf unseren Sportplätzen ausführen. " Nicht nur die Kinder, sondern auch ihre Trainer wurden in ihrem sportlichen Elan durch die Pandemie ausgebremst, denn nach der Organisation der dezentralen Trainer-Ausbildung des BFV für Jugendliche beim SVM hat man nun im Jugendbereich Lizenz-Trainer in jeder Mannschaft.

In der Turnabteilung ist die Situation etwas komplizierter: "Die verbindlichen Rahmenhygiene-Konzepte des bayerischen Staatsministeriums können in der Halle momentan nicht eingehalten werden", informiert Abteilungsleiterin Lilo Adlkofer. Allerdings treten weitere Lockerungen für den Indoor-Sport ab Montag in Kraft. Dadurch wird momentan überlegt, bereits Ende Juni oder Anfang Juli die Sportangebote in der Turnhalle am Graben wieder stattfinden zu lassen.

Immerhin kann der Nordic-Walking-Treff mittwochs (8.30 bis 10 Uhr, Treffpunkt an der Schamerau) mit höchstens 19 Teilnehmern bereits wieder stattfinden. Die Teilnahme ist nach telefonischer Anmeldung bei Lilo Adlkofer (08421/7999) möglich.

In einer vergleichsweise komfortablen Situation befanden sich laut Abteilungsleiter Franz Vogel die Triathleten: "Klar hätte man nach einigen einsamen Einheiten gerne mal wieder eine Rad- oder Laufeinheit gemeinsam absolviert, aber für uns Individualsportler ist ein Training alleine auch nichts ganz Neues. Mittlerweile gehen die Trainingseinheiten wieder fast die gewohnten Gänge, wobei man natürlich die neuen Gepflogenheiten wie zum Beispiel den größeren Abstand verinnerlicht hat. "

Problematischer sei es da schon mit dem Schwimmen gewesen. "Wenn man länger nicht schwimmt, dann ist das schlecht für Technik und Wasserlage. Aber auch die Bäder haben ja jetzt wieder geöffnet und das wärmere Wetter erlaubt auch die eine oder andere Freiwasser-Einheit. "

Nicht nur die Abteilungsleiter, sondern auch Arnulf Neumeyer, Vorsitzender des SVM, blickt durchaus hoffnungsvoll in die Zukunft: "Noch in diesem Jahr freuen wir uns auf die Mitgliederversammlung mit Neuwahlen und die traditionelle Weihnachtsfeier im Kinderdorf. Nächstes Jahr wird zudem der Städtecup wieder in Eichstätt ausgetragen und dann steht uns mit der Feier des 60-jährigen Vereinsjubiläums Ende Juni 2021 ein echtes Highlight ins Haus. "

Johannes Schleißheimer
Verfasser:
Johannes Schleißheimer
Datum:
Samstag, 20. Juni 2020 um 12:47
Kategorien:
Fußball, Triathlon, Turnen, Verein