Saisonrückblick 2017/2018 der ersten Herrenmannschaft

 

Beste Saison der Vereinsgeschichte
SV Marienstein zieht positive Saisonbilanz

Eichstätt (jsl) Mit Rang fünf und dem damit besten Ergebnis der Vereinsgeschichte hat der SV Marienstein die Saison in der Bezirksliga Mittelfranken Süd beendet. Damit bestreitet der SVM in der kommenden Saison erstmalig eine dritte Bezirksliga-Spielzeit in Folge – bei den beiden bisherigen Bezirksliga-Gastspielen hatte der Verein jeweils nach der zweiten Saison den Gang zurück in die Kreisliga antreten müssen.

Nach einer soliden Hinserie hatte Trainer Stephan Zengerle bereits in der Winterpause und – bei weniger Spielen als die Konkurrenten – damals noch auf Rang elf liegend die Hoffnung auf einen „entspannten Saisonausklang“ geäußert. Doch seine Hoffnungen sollten mehr als übertroffen werden. Wie bereits in der Vorsaison, als man dank einer tollen zweiten Saisonhälfte den Abstieg vermied, steigerte sich die Mannschaft nach der Winterpause erneut kontinuierlich.

Initialzündung war hierbei sicherlich der 3:4-Sieg Anfang März beim SV Pölling, als der SVM nach 3:1-Rückstand seine Aufholjagd in der Nachspielzeit mit dem Siegtreffer durch Oliver Reichenberger krönte. Es folgten fünf weitere Partien ohne Niederlage und früh deutete sich an, dass die Vorstädter in dieser Spielzeit mit dem Abstieg nichts zu tun haben würden. Höhepunkte waren sicherlich die Partien beim SC Großschwarzenlohe und beim SC Aufkirchen, wo man dem späteren Meister beziehungsweise Vizemeister auswärts dank einer taktisch hervorragenden Leistung jeweils ein Remis abtrotzte. „Letzte Saison waren wir gegen solche Gegner zumindest phasenweise noch deutlich unterlegen – dieses Jahr hätten wir zumindest eines von beiden Spielen gewinnen müssen“, so Zengerle.

Neben einem weiteren Remis verließen die Blau-Weißen seit der Winterpause den Platz nur dreimal als Verlierer – zweimal davon zudem stark ersatzgeschwächt gegen Saisonende – und konnten sieben Partien für sich entscheiden, was sie letztendlich in das vordere Tabellendrittel katapultierte. Mit einem Blick auf den Terminkalender ist diese Bilanz umso beeindruckender. Die Wetterkapriolen des Winters sorgten für zahlreiche englische Wochen im Frühjahr, als die Spiele oft im Drei- oder Viertagerhythmus ausgetragen wurden.

Die Fitness der Spieler, deren Grundstein unter anderem beim Wintertrainingslager am Gardasee gelegt wurde, und ein auch in der Breite gut aufgestellter Kader ermöglichten es, diese enorme Belastung gut zu bewältigen. Vielleicht hat dabei ja auch die erfolgreich bewältigte „Cold Water Challenge“ eine Rolle gespielt: Weil der befreundete Ligakonkurrent FV Dittenheim die Elf des SVM auf Facebook herausgefordert hatte, sprangen die Blauweißen quasi als Einlage beim Kappenabend im Fasching Anfang Februar in die eiskalte Altmühl – vielleicht hat das ja abgehärtet.

Auffällig war in den letzten Wochen zudem die Durchschlagskraft der Mariensteiner Offensive. Das Sturmtrio Stephan Steib (16 Tore), Andreas Knör (15) und Fabian Streller (13) sorgte – nicht selten eingesetzt von „10er“ Ramazan Mazlum – für über die Hälfte der Mariensteiner Treffer (75). Insgesamt stellt man gar die zweitbeste Offensive der Liga. Knör als Kapitän ist damit der bisher erfolgreichste „Scorer“ des SVM mit 30 eigenen Bezirksligatreffern und zudem rund zwei Dutzend Torvorlagen. Ihm dicht auf den Fersen ist dabei allerdings Stephan Steib, der es seinerseits auf 24 Treffer und ein Dutzend Vorlagen bringt. Der Offensivallrounder präsentierte sich in dieser Saison nicht nur extrem spielstark und ballsicher, sondern blieb in der Rückrunde auch endlich einmal verletzungsfrei und erzielte prompt 13 seiner Treffer nach der Winterpause. Streller hat seine Torausbeute aus der ersten (4) in seiner zweiten Bezirksligasaison mit 13 mehr als verdreifacht.

Im Mittelfeld gaben vor der Winterpause noch Co-Trainer Claver Kouakou und nach dem Winter vor allem Sebastian Schmelz dem Mariensteiner Spiel Ordnung und Struktur und sorgten auch immer wieder für Impulse nach vorne. In der Defensive zählten SVM-Urgestein Sebastian Heimisch und Raphael Kraus zu den „Dauerbrennern“ und konnten sich im Zweifelsfall auf den durch Florian Kleinhans trainierten Schlussmann Gabriel Rehm verlassen. Philipp Fink, der vor der Saison aus der eigenen Jugend in den Kader gekommen war, entwickelte sich zu einer echten Größe im Abwehrzentrum.

Auch die anderen Youngster aus der SVM-Jugend spielten vor allem seit der Winterpause immer mehr und dabei mit viel Engagement eine immer bessere Rolle – manchmal auch mit zu viel Engagement: Eigengewächs Jonas Dorsch etwa schaffte es, nach seiner Einwechslung im Hinspiel im Neumarkter Stadtteil Holzheim, binnen drei Minuten die gelb-rote Karte zu bekommen. Dafür köpfte er im vorentscheidenden Spiel um den fünften Platz den Siegtreffer gegen den TSV Greding. Dass es dem insgesamt recht jungen Kader manchmal noch ein wenig an Erfahrung fehlt, spürte man in Büchenbach, als die Mannschaft eines der besten Saisonspiele machte, es dann aber versäumte, das Spiel nach einer 2:0-Führung frühzeitig zu entscheiden – und es dann durch drei Tore in 13 Minuten aus der Hand gab.

„In dem ein oder anderen Spiel haben wir immer wieder Punkte verschenkt. Aber das gehört dazu“, so der Trainer. „Die Mannschaft ist aber in dieser Saison taktisch wie auch spielerisch zu einer richtig guten Bezirksligamannschaft gereift.“ Jonas Knietig – ebenfalls zuvor in der SVM-Jugend aktiv – entwickelte sich seit dem Winter zur Stammkraft, Marius Bittl sammelte in den letzten Spielen viel Erfahrung und ließ sein Potenzial aufblitzen. Im Vergleich zur Vorsaison noch einmal deutlich weiterentwickelt und zu festen Größen geworden sind Pasqual Krieglmeier und Jonas Hiller, die flexibel einsetzbar auf den Außenbahnen oder im Zentrum, defensiv wie auch offensiv agierten. Routinier Johannes Kammerbauer, der eigentlich in dieser Saison schon kürzer treten wollte, hat ebenfalls noch einmal eine wichtige Rolle gespielt in einem insgesamt jungen Kader, der seit dem Winter auch noch durch Andreas Miehling verstärkt wurde. So konnten auch die Abgänge von Advam Vital Rocha de Oliveira, Turan Akca und Rick Walther gut verkraftet werden.

Nicht nur die erste, sondern auch die zweite Mannschaft spielt in dieser Spielzeit trotz vieler Ausfälle ihre beste Runde seit vielen Jahren. Noch stehen einige Spiele auf dem Spielplan, aber Platz vier oder sogar mehr ist derzeit drin. In den letzten Spielen stand hier bereits Claver Kouakou auf dem Platz, der in der nächsten Spielzeit Dominik Herrmann und Ralf Danner als Trainer ablösen wird. Während die zweite Mannschaft noch spielt, freuen sich die Spieler der „Ersten“ derzeit über die wohlverdiente Pause. Denn in knapp drei Wochen beginnt bereits die Vorbereitung auf eine weitere Bezirksliga-Spielzeit für Trainer Zengerle und seine Elf – dann mit Markus Hörmann als neuem Co-Trainer. „Die gehen wir genauso bescheiden an, wie es sich beim SVM gehört“, so Zengerle. „Wir wollen weiter an uns arbeiten, fleißig Punkte sammeln und uns spielerisch noch ein wenig verbessern – dann sehen wir, was am Ende dabei rauskommt.“

 

Johannes Schleißheimer
Verfasser:
Johannes Schleißheimer
Datum:
Donnerstag, 7. Juni 2018 um 16:56
Kategorien:
Fußball, 1. Mannschaft