(jsl) Rednitzhembach
Eigentlich wollte sich der SV Marienstein mit einem Sieg im Toto-Pokal-Finale auf Kreisebene Selbstvertrauen für den Abstiegskampf in der Bezirksliga holen und gleichzeitig einen der größten Erfolge der Vereinsgeschichte feiern. Doch daraus wurde nichts, denn der SV Rednitzhembach holte sich durch ein 3:1 den Pokal. Enttäuscht zeigte sich SVM-Trainer Stephan Zengerle nach den 90 Minuten: "Der Spielverlauf passte zu unserer momentanen Situation. In der zweiten Hälfte treffen wir die Latte und der Führungstreffer für die Hausherren resultierte aus einem unberechtigten Freistoß. Leider haben wir uns von der Hektik anstecken lassen und in den letzten zwanzig Minuten können wir momentan weder physisch noch mental eine Schippe drauf legen."
Wie bereits angekündigt gab es auf Grund der hohen Belastung einige Neuerungen in der Startelf und so ließ Zengerle im Vergleich zur 1:5-Niederlage vom Sonntag mit Gabriel Rehm, Fabian Streller, Johannes Kammerbauer, Jonas Knietig und Ramazan Mazlum fünf neue Akteure auflaufen. Bereits nach zehn Spielminuten ersetzte Manuel Bittlmayer verletzungsbedingt Streller. In den Anfangsminuten war beiden Teams die Nervosität anzumerken. Die ersten Torannäherungen hatten die Hausherren zu verzeichnen, wobei Christian Rauth und Dominic Schäfer ihre Abschlüsse zu hoch ansetzten. Die Gäste fanden in der ersten halben Stunde in der Offensive nicht statt und kamen erst danach besser ins Spiel. Nach einem Gegenangriff über Philipp Fink und Sebastian Heimisch nahm Christian Jelitsch dem einschussbereiten Stephan Steib den Ball noch vom Fuß und nachdem Heimisch die Abwehr mit einem langen Ball überspielt hatte, verfehlte ein Schlenzer von Bittlmayer aus spitzem Winkel den langen Pfosten nur knapp.
Erst in der zweiten Hälfte nahm die Partie vor über 300 Zuschauern Fahrt auf, wobei die Blau-Weißen mit dem ersten Angriff in Führung gingen. Andreas Knör spielte auf der rechten Seite Heimisch frei und dessen Maßflanke köpfte der völlig freistehende Steib in das rechte untere Toreck ein. Die "Hembis" versuchten sofort zu reagieren, doch ein Freistoß von Schäfer aus halbrechter Position verfehlte knapp sein Ziel. In der 61. Spielminute hämmerte Bittlmayer nach einem Alleingang das Leder aus 20 Metern an den Querbalken und kurz darauf platzierte der eingewechselte Alejandro Restrepo nach einem Mazlum-Eckstoß den Ball nicht genau genug. SVM-Torhüter Rehm hauchte kurz darauf den vor dem Spiel durch die Kapitäne verlesenen Fair-Play-Regeln Leben ein, als er zugab, dass ein Ball vor Überqueren der Auslinie noch von ihm berührt worden war. In der 68. Minute leitete SVR-Akteur Garret Bogendörfer im Mittelfeld einen Konter ein. Philipp Seyss bediente Benjamin Güttler auf der linken Seite und dessen Hereingabe brauchte der eingewechselte Denis Aslan nur noch einzuköpfen. Kurz darauf hatte der SVM Glück, als der freistehende Patrick Prischet den Ball nach einem Querpass aus sieben Metern über das Tor schaufelte. Die ansonsten gut pfeifende Schiedsrichterin Marie-Theres Mühlbauer entschied in der 74. Minute bei einer Klärungsaktion Heimischs fälschlicherweise auf Handspiel. Der von Güttler getretene Freistoß aus halblinker Position flog an Freund und Feind vorbei in die Maschen. In den Schlussminuten drängten die Zengerle-Schützlinge nochmals auf den Ausgleich, doch bis auf eine Chance von Heimisch, der sich den Ball etwas zu weit vorlegte, wodurch SVR-Schlussmann Hakan Doganer noch retten konnte, blieben klare Gelegenheiten aus. Mit der letzten Aktion des Spiels sorgte Seyss für den Endstand. Die Hausherren freuten sich nach Schlusspfiff nicht nur über den Pokal und ein Preisgeld, sondern auch über einen Startplatz in der Toto-Pokal-Hauptrunde 2019/2020.