Nach Ironman auf Hawaii ohne Kontakt

 

Claudia Platzek nach gut dreizehn Stunden im Ziel ohne After Race Bag

 

Claudia Platzek hat ihren Startplatz auf Hawaii genutzt und ist wieder zu Hause. In Kona erreichte unsere Altersklassen Athletin (AK50)vom SV Marienstein das Ziel nach 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und einem Marathonlauf nach 13:12:48 Stunden. Da nach dem Rennen ihr After Race Bag mit allen Wechselsachen inklusive ihres Handys verschwunden war, informierte sie erst jetzt über ihr Abenteuer.

„Ich möchte noch einmal auf Hawaii starten!“ diese Aussage von Platzek beim ersten Zusammentreffen mit ihren blau-weißen Triathletinnen und Triathleten vom SV Marienstein in der Schamerau kurz nach ihrer Rückkehr, überraschte alle Anwesenden, führte aber zu spontanem Applaus. Hatte Sie doch vor ihrer Abreise noch das Ende ihrer Langstrecken Karriere angedeutet. „Ich will noch einmal und dann optimal vorbereitet dabei sein. Ich bin zwar total zufrieden mit meinem Auftritt, aber nach der Qualifikation erst im August in Schweden war die Zeit zwischen zwei Ironman Wettkämpfen einfach zu kurz!“

Trotz der enormen Kosten und der organisatorischen Anstrengungen, überwiegen bei Platzek die positiven Eindrücke so stark – und man konnte es ihren strahlenden Augen ansehen – dass alle Strapazen vergessen sind und die Motivation schon wieder überwiegt.
„Beim Schwimmen im Meer musste ich schon aufpassen von der phantastischen Unterwasserwelt nicht zu sehr abgelenkt zu werden!“ Trotz Meeresschildkröten und Wellengang kann sich ihre Zeit in 1:17:32 sehen lassen. Beim Radfahren auf dem Queen Kaʻahumanu Highway Wendepunkt in Hawi lief alles gut.

Auf dem Rückweg spielte aber ihr Magen verrückt und wollte die eigentlich notwendigen Kohlehydrate und Elektrolyte wieder loswerden. Trotzdem erreichte Platzek in 6:48:18 Stunden – inzwischen bei hoher Luftfeuchtigkeit und 35°C – wieder die Wechselzone in Kona zum abschließenden Marathonlauf (42 Kilometer). Nun galt es erst mal in Ruhe wieder Nahrung und Flüssigkeit aufzunehmen und deshalb war die Wechselzeit von über zehn Minuten taktisch richtig. Bis Kilometer dreißig genoss die Dreikämpferin sogar das Laufen und sog die Atmosphäre des Ironman Hawaii richtig auf. „Ich hatte keine Schmerzen in den Beinen, wie noch bei der Quali in Schweden. Erst am Ende als auch die Dunkelheit über Kona hereinbrach wurde es noch mal schwer!“ Schließlich erschöpft, aber überglücklich im Ziel nach gut dreizehn Stunden, wurde sie von der nachgeflogenen Familie empfangen.

Leider war ihr After Race Bag, in dem auch alle Wechselsachen und in ihr Handy war weder nach Zieleinlauf zu finden noch die Tage danach im Fundbüro. Umso größer jetzt die Freude nach ihrer Rückkehr beim SV Marienstein.

 

Sepp Vogel
Verfasser:
Sepp Vogel
Datum:
Montag, 31. Oktober 2022 um 08:47
Kategorien:
Triathlon