Leider macht es die aktuelle Situation unmöglich unseren Neck so aus seinem ehrenamtlichen Dienst zu verabschieden, wie ihm das eigentlich gebühren sollte!
Da hilft nur eins! Wir holen das natürlich nach, sobald wir es wieder dürfen!
Neck hat uns mitgeteilt, dass er zum Jahreswechsel kürzer treten möchte und das Amt des Platzwartes an seine designierten Nachfolger "Loui" Kammerbauer und Tobias Fürsich übergeben möchte.
Lieber Neck, vielen Dank für alle Deine Tätigkeiten, die Du beim SVM mit vollstem Engagement ausgeführt hast!
Wir werden Dich natürlich schmerzlich vermissen, sind aber froh, Nachfolger gefunden zu haben, die Dein Erbe sehr gerne antreten werden. Auch dafür schonmal ein herzliches Danke schön, Jungs!
Wir haben uns gedacht, trotz der aktuellen Situation möchten wir auch den Franz Bayer zu Wort kommen lassen
Unser Pressewart Johnny Schleißheimer hat Neck ende letzten Jahres am Telefon erreicht und ihn um ein paar Statements gebeten. Hier das Interview:
In den letzten 15 Jahren sorgte unser Franz „Neck“ Bayer für ein sattes Grün im Hofmühl-Sportpark. Nun hängt Neck die Sichel an den Nagel und zum Abschied wollten wir von Neck wissen, wie die Arbeit als Platzwart eigentlich genau aussieht. Mit Johannes Kammerbauer und Tobias Fürsich stehen seine Nachfolger bereits in den Startlöchern.
Servus Neck, wir erreichen dich gerade telefonisch während des zweiten Lockdowns. Wie geht es dir aktuell?
Mir geht es prima. Bis auf das ein oder andere Treffen mit den Kindern ist momentan natürlich nicht viel los. Das private Leben steht ja ebenso still wie das Vereinsleben.
Es gibt also keine Online-Variante eures Donnerstagsstammtisches?
Leider nein. Aber das wäre auch nicht dasselbe.
Eine wichtige Frage vorweg: Platzwart oder Greenkeeper. Welcher Begriff ist dir lieber?
Da bin ich Traditionalist: ganz klar Platzwart.
Schildere doch bitte kurz deinen Werdegang beim SVM.
Von 2005 bis 2013 war ich als Abteilungsleiter der Herren-Fußballabteilung aktiv: die Verpflichtung von Spielern und Trainer, die Betreuung der Schiedsrichter und generell die Abwicklung des Spielbetriebs gehörten da zu meinen Aufgaben. Danach habe ich mich "nur noch" der Platzpflege gewidmet – zunächst zusammen mit "Gotti" Osiander, der leider 2016 von uns gegangen ist, und "Michel" Danner. Die letzte vier, fünf Jahre habe ich die Tätigkeit weitgehend alleine übernommen, wobei mich unser 1. Präsident Arnulf Neumeyer dankenswerterweise immer mal wieder unterstützt hat.
Welche Aufgaben hat man als Platzwart und wie intensiv ist die Arbeit?
Die Arbeit ist sehr vielseitig und hat es in sich. Pro Jahr kommen gut und gerne 300 Stunden zusammen. Wir haben schließlich schon allein auf Grund des Panoramas einen der schönsten Sportplätze in Bayern und entsprechend gut soll unsere Anlage auch aussehen. Momentan ist die eher "stade Zeit", aber von März, mit dem ersten Walzen des Platzes, bis Ende Oktober geht es rund. Die Hauptaufgabe ist sicherlich das Mähen, denn unsere drei Plätze bekommen dann wöchentlich einen "neuen Schnitt", unser A-Platz oft sogar zwei Mal pro Woche. Aber auch die Sportplatzpflege – Düngen, Unkrautvernichtung, Betreuung der automatischen und mobilen Gießanlagen, etc. –, die Tore und Tornetze und die Außenanlagen beanspruchen viel Zeit. Zudem verlangen auch die tierischen Besucher – vor allem Wühlmäuse und Maulwürfe – nach Aufmerksamkeit. Anspruchsvoll ist vor allem die Pflege der technischen Geräte, vor allem des großen Mähers mit Spindel- und Sichelmäher. Insgesamt muss es natürlich auch immer Ziel sein, die Kosten für den Verein möglichst gering zu halten. Ich bin auch nach wie vor der Meinung, dass das Ziehen der Spielfeldmarkierungen Sache der Mannschaften sein sollte. So etwas gehört eben auch zum Vereinsleben dazu.
Und dann blutet sicherlich das Herz, wenn im November der Platz von 44 Beinen ordentlich umgepflügt wird, oder?
Das kommt immer darauf an, ob wir gewinnen. Aber im Ernst: Da braucht es dann zwei, drei zusätzlicher Stunden, in denen man die Löcher am Montag wieder zumacht.
Ist die Lage an der Altmühl ein Vor- oder Nachteil?
Im Sommer ist die Altmühl auf jeden Fall von Vorteil. Während die Plätze in höheren Lagen schnell "verbrennen", kommen unsere meist besser weg. Ein riesiges Plus ist natürlich unser Brunnen: Durch das Grundwasser können wir die Pflege unserer drei Plätze umweltfreundlich und effektiv gestalten.
Deine Nachfolger – "Loui" Kammerbauer und Tobias Fürsich – hast du ja bereits in den vergangenen Monaten angelernt. Hast du abschließend noch einen Tipp für die beiden?
Ernst wird es für die beiden erst im Frühjahr. Grundsätzlich ist es immer von Vorteil, die Anlage ein Mal pro Woche zu inspizieren. Dann kann man schnell reagieren. Wenn man mal etwas verschläft, bedarf es der doppelten Arbeit, wieder auf das alte Niveau zu kommen. Aber ich stehe den beiden natürlich stets mit Rat zur Seite.
Herzlichen Dank für diesen Einblick, Neck. Und natürlich für deinen jahrelangen, intensiven Einsatz für unseren SVM, der uns allergrößten Respekt abverlangt. Bis hoffentlich bald in der Schamerau!