Bezirksliga-Elf steht in den Startlöchern: Saisonvorschau

 

(jsl) Marienstein

 

Am kommenden Wochenende starten die beiden mittelfränkischen Bezirksligen in die neue Saison. In beiden Staffeln gehen jeweils 18 Mannschaften an den Start, und so steht den Amateurfußballern erneut ein echtes Mammutprogramm mit zahlreichen englischen Wochen ins Haus. Dies wird jedoch das letzte Mal der Fall sein, denn bereits vor Anpfiff des ersten Saisonspiels wurden bei der Saisontagung der mittelfränkischen Bezirksligisten wichtige Entscheidungen getroffen und die Weichen in Richtung Zukunft gestellt. Ziel ist die Reduzierung der Ligastärken auf 16 Mannschaften, und diese soll in zwei Schritten erreicht werden.
Neben den jeweils vier Direktabsteigern spielen die beiden Tabellenvierzehnten in einem Duell auf neutralem Platz einen weiteren Absteiger aus. Zudem wird aus den Kreisligen neben den sechs Meistern nur noch ein Tabellenzweiter über die Relegation den Sprung in die Bezirksliga schaffen. Damit wird zunächst eine Reduzierung auf 17 Mannschaften je Staffel erreicht, ehe nach der Folgesaison 2019/2020 die Sollstärke von 16 Mannschaften erreicht wird. Dieser von der Basis eingebrachte Vorschlag wurde auf der Tagung, in deren Rahmen Bezirksspielleiter Ludwig Beer nach zwölfjähriger Tätigkeit verabschiedet und seine Nachfolgerin Sandra Hofmann in ihr Amt eingeführt wurde, von den BFV-Funktionären abgesegnet.
Die Süd-Staffel wird am Freitag mit zwei Partien eröffnet, wobei sich drei Liganeulinge vorstellen werden. Aufsteiger BSC Woffenbach trifft auf den ASV Zirndorf, der von der Nord- in die Süd-Staffel wechseln musste. Zeitgleich trifft der TSV Burgfarrnbach, der sich den Startplatz über die Relegation sichern konnte, auf den FC Holzheim. Weitere Aufsteiger sind der TSV Berching und die Sportfreunde Dinkelsbühl, die nach nur einjähriger Bezirksligaabstinenz zurückkehren. Komplettiert wird das Feld durch Landesligaabsteiger ESV Ansbach-Eyb. Angesichts der zahlreichen Liga-Neulinge wirkt der SV Marienstein schon fast wie ein Bestandteil des Standard-Ligainventars. Bereits zum dritten Mal in Folge startet der SV Marienstein in eine Bezirksliga-Saison und will nach der besten Saisonplatzierung der Vereinsgeschichte in der Vorsaison wieder eine gute Rolle spielen.
Hierfür legten sich Trainer Stephan Zengerle und seine Schützlinge in den letzten Wochen ins Zeug und absolvierten neben zahlreichen Trainingseinheiten auch einige Testspiele. Bereits im ersten davon kam es gegen den ambitionierten schwäbischen Bezirksligisten FC Ehekirchen zum Härtetest. In einem guten Spiel entwickelte sich ein echtes Offensivspektakel mit Großchancen auf beiden Seiten, das mit 3:7 für die Gäste zu hoch ausfiel. Nach einem 2:2 gegen den VfB Eichstätt II präsentierte sich die SV-Abwehr in den letzten beiden Tests gegen den Bezirksligisten SV Manching (0:0) und den Kreisligisten DJK Ingolstadt (3:0) nun sattelfester und gewann deutlich an Stabilität.
Insgesamt will Zengerle den Ergebnissen in der Vorbereitung jedoch nicht zu viel Bedeutung beimessen: „Die gute Rückrunde der Vorsaison zählt nun nichts mehr. Wir müssen uns unsere Erfolgserlebnisse neu erarbeiten. Wir gehen ganz bescheiden und bodenständig an die neuen Aufgaben heran und werden uns auf unsere Tugenden besinnen. In den ersten Wochen werden einige Spieler verletzungs- oder urlaubsbedingt fehlen, andere sind nach auskurierten Verletzungen noch nicht so weit. Da werden uns sicherlich noch einige Prozente fehlen. Da brauchen wir vielleicht auch das berühmte Quäntchen Glück, um gut aus den Startlöchern zu kommen.“
Dabei mithelfen soll der spielende Co-Trainer Markus Hörmann. Dieser wird die Rolle von Ramazan Mazlum im Mittelfeld einnehmen, der den Verein verlassen hat. "'Hörmi' wird uns mit seiner Erfahrung, seinen präzisen Bällen und seiner Torgefahr sicherlich weiter bringen", befindet Zengerle. Auch Neuzugang Manuel Bittlmeyer, der von der DJK Dollnstein zu den Vorstädtern wechselte, deutete in den Vorbereitungsspielen sein großes Potenzial an. Gegen Ende der Vorsaison schenkte Zengerle immer öfter auch seinen jungen Spielern das Vertrauen, und dies scheint sich nun auszuzahlen. „Junge Spieler wie Oliver Reichenberger und Jonas Dorsch haben in der letzten Zeit einen enormen Sprung nach vorne gemacht. Das war auch in den Testspielen klar ersichtlich“, lobt Zengerle seine Nachwuchskräfte.
Zur Saisoneröffnung erwartet die Elf um Kapitän Andreas Knör am Samstag die Sportfreunde Dinkelsbühl im Hofmühl-Sportpark. Nach dem Abstieg schafften die Gäste als Meister der Kreisliga Nürnberg/Frankenhöhe den sofortigen Wiederaufstieg. Vor zwei Jahren taten sich die Blau-Weißen gegen die Sportfreunde schwer und kamen zu Hause nicht über ein 1:1 hinaus, während man in Dinkelsbühl gar mit 3:1 verlor. Die aktuelle Personalsituation macht Trainer Zengerle einige Sorgen: „Stephan Steib, Philipp Fink und Jonas Knietig und der eine oder andere Spieler mehr werden uns in den nächsten Spielen definitiv fehlen. Die Sportfreunde verfügen über eine starke Offensivabteilung, und da müssen wir von Beginn an hellwach sein. Beide Mannschaften wissen nicht, wo sie stehen, und gerade im ersten Saisonspiel benötigt man immer etwas Glück. Die Vorbereitung ist zwar vorbei, aber wir arbeiten kontinuierlich weiter an uns und wollen uns auch Schritt für Schritt in die Saison ‚reinarbeiten‘. Wir haben in den letzten beiden Jahren gezeigt, dass wir absolut wettbewerbsfähig sind“, zeigt sich der Übungsleiter vorsichtig optimistisch. Anpfiff im Hofmühl-Sportpark ist um 16 Uhr.

 

Johannes Schleißheimer
Verfasser:
Johannes Schleißheimer
Datum:
Freitag, 27. Juli 2018 um 18:17
Kategorien:
Fußball, 1. Mannschaft